Quartier Zwei Bearbeitungsperimeter werden zur Auswahl gestellt: 1. Gleisfeld des ehemaligen Umschlagbahnhofs
2. Flussraum der Wiese
Ort (Typus) Das Programm für einen der beiden Orte sowie der konkrete Eingriff ist individuell zu bestimmen.
Grundlagen Situation heute. Für die Aufgabe gehen wir davon aus, dass der geplante Ausbau des Hafens (Hafenbecken 3) nicht realisiert wird.
Methode Process Cartography (die Erarbeitung erfolgt in drei Schritten) 1. Analyse und Recherche, 2. Programm und Gestalt, 3. Entwicklung und Kommunikation
Werkzeuge Die Werkzeuge sind von den Studierenden individuell und situativ festzulegen.
Fragestellung In den nächsten Jahren werden in der Innenstadt von Basel zahlreiche grossmassstäbliche Areale entwickelt. Fünf Prozent der Stadtfläche befindet sich momentan in Transformation. Das Westfeld, das Klybeckareal oder das Quartier Dreispitz sind an dieser Stelle stellvertretend genannt. Im Zuge dieser Entwicklung wird die Stadt Basel zunehmend dichter (Wohnen, Arbeiten, Gewerbe) und der Nutzungsdruck auf die öffentlichen Räume steigt. In diesem Kontext gilt es die sich innerhalb des Stadtkörpers befindenden grossmassstäblichen Landschaftsräume neu zu denken und als Teil des Freiraumnetzwerks der Stadt Basel zu verstehen. Das aufgelassene Gleisfeld des ehemaligen Umschlagbahnhofs und der Flussraum der Wiese wurden ursprünglich als lineare Infrastrukturen gedacht. Beide Räume bestimmten in der Folge die urbane Entwicklung ihres jeweiligen Umfelds massgeblich mit.
Neben dem Rhein, kann die Wiese als wichtigste Wasserinfrastruktur der Stadt Basel genannt werden. Die ab dem dreizehnten Jahrhundert gelegten Kanäle zur Wasserversorgung von Gewerbe und Industrie, wie auch die im achtzehnten Jahrhundert erfolgte Kanalisierung der Wiese unterstreichen die grossmassstäbliche Bedeutung und die intensive Nutzung des Flussraums. Das dichte Nebeneinander dreier Hauptnutzungen, als öffentlicher Raum, als zentrales Organ der Trinkwasserbeschaffung und als Raum für den Hochwasserschutz, charakterisiert den Flussraum heute. Ursprünglich als Begrenzung der Stadt zum Landschaftsraum der Wiese gedacht, war der Badische Bahnhof und sein Gleisfeld, die beide auf deutschem Staatsgebiet liegen, prägend für die Entwicklung und Expansion Kleinbasels. Mit der Ausdehnung des urbanen Raums über die Gleise hinaus, rückte der Badische Bahnhof vom Stadtrand in Zentrumsnähe des rechten Rheinufers. Als Ort von politischer und wirtschaftlicher Bedeutung bleibt er auch heute noch zentral für das Quartier (auch hinsichtlich der Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr, gewisse Abschnitte sind immer noch im Betrieb), stellt aber primär eine markante Zäsur im dichten Stadtgewebe dar.
Das verbindende Moment der beiden Orte stellt ihr Schutzstatus dar. Gleichzeitig unterscheiden sich das Gleisfeld und der Wiesenraum bezüglich ihrer Standorteigenschaften fundamental. Während das Gleisfeld als eine künstliche Topografie in Form einer Aufschüttung zu identifizieren ist, welche über sehr trockene Böden verfügt, liegt der Wiesenraum etwas unterhalb der eigentlichen Stadtebene. Die diverse Landschaft verfügt über sehr feuchte Standorte mit eine z.T. üppigen Vegetation. Das Programm für einen der beiden Orte resultiert aus einer wertenden Analyse und Recherche. Es bildet die Grundlage für die Entwicklung des konkreten Entwurfs im dritten Teil des Semesters. Die Tiefe der entwerferischen Bearbeitung ist direkt aus dem Programm abzuleiten und individuell festzulegen.
SCHEDULE
- Dec 02 Midterm Critic
- Dec 16 Final Review
TEACHING TEAM
Prof. Teresa Galí-Izard
Prof. Christophe Girot
Prof. Günther Vogt